Die Feuerwehr sperrte den Bereich weiträumig ab. Foto: Klormann

Nach Wartungsarbeiten ist es zu einem Gasaustritt bei einem Flüssiggastank im Birkachgäßle im Althengstetter Teilort Ottenbronn gekommen. Die Feuerwehr rückte mit einem größeren Aufgebot an und sperrte das Gebiet weiträumig ab.

Wer am Mittwoch ab kurz vor Mittag durch Ottenbronn durchfahren wollte, musste sich auf Umwege gefasst machen. Die Hirsauer Straße war ab dem Abzweig Mädigweg bis hin zur Kreisstraße Richtung Hirsau gesperrt. Und das aus gutem Grund.

Denn um kurz nach 11.30 Uhr ging bei der Feuerwehr ein Alarm ein – wegen eines Gasaustritts im Birkachgäßle.

Umkreis von 150 Meter geräumt

Wie Florian Weber, Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr Althengstett, im Gespräch mit unserer Redaktion erklärte, sei es bei Wartungsarbeiten zu einem Gasaustritt aus einem Flüssiggastank gekommen.

Explosionsgefahr Da in einem solchen Fall stets Explosions- und Lebensgefahr besteht, sperrte die Feuerwehr den ganzen Bereich um den Tank in einem Umkreis von 150 Metern ab.

Zudem seien rund 20 Häuser kontrolliert geräumt worden, die Bewohner also aus der Gefahrenzone gebracht worden.

Da es dem Monteur vor Ort nicht gelungen war, das Leck abzudichten, forderten die Einsatzkräfte am Nachmittag eine Fachfirma mit einem Tankwagen an, der den Druck aus dem Gastank nehmen sollte.

Zunächst war noch unklar, ob das Gas dabei vollständig abgepumpt werden muss oder ob sich der Fehler beheben lässt und zumindest das flüssige Gas im Tank verbleiben kann.

Die Feuerwehr brachte eine Lüftung zum Einsatz, um zu verhindern, dass es zu einer zu großen Gaskonzentration kommt und die bereits bestehende Gaskonzentration runterzudrücken.

Flüssiggas hat etwa halb so viel Sprengkraft wie TNT

Bewohner harren aus Die Bewohner mussten aus Sicherheitsgründen ausharren, bis die Gefahr behoben ist, um in ihre Häuser zurückkehren zu dürfen.

Die Gefahr von Flüssiggas ist übrigens nicht zu unterschätzen: Nach Angaben der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes hat ein Kilogramm Flüssiggas die Sprengkraft von 0,5 Kilogramm des bekannten Sprengstoffs TNT. Flüssiggastanks ins Gebäuden fassen, wenn sie voll sind, mehrere tausend Liter.

Dutzende Helfer vor Ort Insgesamt waren die Feuerwehren Althengstett, Calw und Wildberg sowie die Führungsgruppe Gemeindeverwaltungsverband Althengstett mit 46 Kräften und 15 Fahrzeugen vor Ort, darunter auch ein Fachberater Chemie und der CBRN-Erkundungswagen. Letzterer dient dem Katastrophenschutz bei chemischen, nuklearen oder biologischen Bedrohungen, weil er Messgeräte für Gift- und Schadstoffe mit sich führt.

Auch Kreisbrandmeister Dirk Patzelt und dessen Stellvertreter Tido Lüdtke waren vor Ort, außerdem die Polizei mit sechs Kräften und drei Fahrzeugen sowie die Schnelleinsatzgruppe des DRK mit zehn Personen und drei Fahrzeugen.

Einsatz kurz nach 18 Uhr beendet Um kurz nach 18 Uhr, so berichtete Weber am Abend, sei der Einsatz schließlich beendet gewesen. Als der Tanklaster vor Ort war, konnte dieser den Tank leerpumpen. Der Fachfirma sei es daraufhin durch wenige Mittel gelungen, das defekte Teil auszutauschen.

Auch die Bewohner der geräumten Häuser durften dann wieder zurück nach Hause. Allerdings erst, nachdem die Feuerwehr auch in deren Gebäuden nochmals mit Messgeräten sichergestellt hatte, dass sich dort kein ausgeströmtes Gas gesammelt hatte.

Insgesamt, so unterstrich Weber, sei der Einsatz nicht zuletzt durch die „sehr gute Zusammenarbeit“ mit allen Beteiligten erfolgreich verlaufen.