Im christlichen Glauben wird der Heilige Geist oft als Taube dargestellt. Pfingsten gilt als Geburtstag der Kirche. Foto: dpa/Michael Kappeler

Es ist wieder die Zeit der Feiertags-Flut. So mancher hat sich den Urlaub so gelegt, dass er aus den kommenden Feiertagen möglichst viel rausholt. Doch was steckt überhaupt hinter Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam? Wir klären auf.

Wenn die Ostertage vorbei sind, dann freut sich so mancher schon auf die nächste Reihe an Feiertagen. Diese beginnt am Donnerstag, 9. Mai, mit Christi Himmelfahrt, wird etwas später mit den Pfingstfeiertagen, Sonntag und Montag, 19. und 20. Mai fortgesetzt und endet mit Fronleichnam am Donnerstag, 30. Mai.

Viele freuen sich schon auf die Brückentage, die es umso einfacher machen, sich einen kurzen oder längeren Urlaub zu gönnen – wenn man mal vom drohenden Verkehrschaos absieht. So mancher hat sich aber sicherlich schon gefragt, was an diesen Tagen überhaupt gefeiert wird. Unsere Redaktion klärt deswegen auf.

Nicht nur Vatertag, auch Christi Himmelfahrt

Christi Himmelfahrt, im Volksmund auch bekannt als Vatertag, ist der erste der Feiertage in der „Pfingstreihe“. Himmelfahrt findet stets 39 Tage nach Ostersonntag, am 40. Tag der Osterzeit, statt. Demnach ist der Feiertag Jahr um Jahr zu einem anderen Zeitpunkt, irgendwann zwischen Mai und Juni, aber stets an einem Donnerstag, was Arbeitnehmer natürlich freut. In diesem Jahr fällt Christi Himmelfahrt beispielsweise auf den 9. Mai, im kommenden Jahr auf den 29. Mai.

Christi Himmelfahrt ist ursprünglich nicht Vatertag. Diese, vom christlichen Glaube weitgehend gelöste Tradition, ist vermutlich im 19. Jahrhundert entstanden, möglicherweise von Brauereien ins Leben gerufen. Ursprünglich ist Christi Himmelfahrt im christlichen Glauben jedoch der Tag, an dem Jesus nach seiner Kreuzigung und Wiederauferstehung vor den Augen seiner Jünger in den Himmel aufgefahren ist.

Pfingsten und der Geburtstag der Kirche

Zehn Tage nach Christi Himmelfahrt und der 50. Tag der Osterzeit – daher im Namen auch abgeleitet vom griechischen „pentekosté“, was „der Fünfzigste“ bedeutet – feiern Christen Pfingsten. Daher finden Pfingstsonntag und -montag in diesem Jahr am 19. und 20. Mai statt, im kommenden Jahr dann am 8. und 9. Juni.

Gefeiert wird an Pfingsten zum einen die von Jesus angekündigte Ankunft des Heiligen Geistes, zum anderen im Grunde nichts anderes als die Gründung und der Geburtstag der christlichen Kirche. Nach Ostern (Kreuzigung und Wiederauferstehung Jesu) und Weihnachten (Jesus’ Geburt) ist Pfingsten das wichtigste Fest im christlichen Glauben, in der katholischen Kirche wird Pfingsten als eines der Hochfeste begangen, die im katholischen Kirchenjahr die wichtigsten Feiertage darstellen.

Fronleichnam, das Hochfest der Katholiken

Fronleichnam ist in Baden-Württemberg der letzte gesetzliche Feiertag vor dem Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober. Das Datum ist wiederum jedes Jahr an einem anderen Tag, regulär am zweiten Donnerstag nach Pfingsten und damit am 60. Tag nach dem Ostersonntag. In diesem Jahr findet Fronleichnam demnach am 30. Mai statt, im kommenden Jahr am 19. Juni.

Der Name hat nichts mit „froh“ zu tun, weshalb die scherzhafte Bezeichnung „Happy Cadaver“ es nicht ganz trifft. Stattdessen leitet der Name sich von „Fron“ oder mittelhochdeutsch „vrôn“, was Herr oder „den Herren betreffend“ bedeutet und „Leichnam“, beziehungsweise mittelhochdeutsch „Lichnam“, was soviel bedeutet wie „der lebendige Leib“. Demnach kann man Fronleichnam wohl am ehesten mit „der Leib des Herrn“ übersetzen – und darum geht es an dem Hochfest der katholischen Kirche.

Gefeiert wird an Fronleichnam die Eucharistie, das christliche Sakrament des Abendmahls. Es geht demnach um für katholische Christen um die Gegenwart Jesu in Brot und Wein. Für Protestanten spielt Fronleichnam keine Rolle, den freien Trag nehmen sie aber möglicherweise trotzdem gerne an.