Beim Urlaub mit Hund gibt es einige Dinge zu beachten. (Symbolbild) Foto: imago/Pond5 Images

Die Ferienzeit in Deutschland steht an. Sommer, Sonne, Spaß – damit auch der vierbeinige Freund des Menschen die Zeit genießen kann, sollten jedoch Vorkehrungen getroffen werden. Was Hundebesitzer vor und im Urlaub beachten sollten.

Die Pfingst- und Sommerferien sind in greifbarer Nähe und auch die Reiselust der Deutschen scheint nach den Coronajahren zurück – das zeigt die 40. Deutsche Tourismusanalyse 2024 der Stiftung für Zukunftsfragen. Demnach haben fast zwei Drittel der deutschen Bevölkerung für das Jahr 2024 eine Reise fest eingeplant.

Nicht miteingeschlossen in der Analyse: die vierbeinigen Begleiter der Deutschen. Immerhin leben rund 10,5 Millionen Hunde verteilt auf 21 Prozent der deutschen Haushalte. Nicht für alle, aber für einige Tierbesitzer steht fest: Der Hund darf im Urlaub nicht fehlen. Bevor es losgeht, sollten jedoch ein paar Dinge geplant und abgeklärt werden.

Grundlegende Fragen, die man sich vorab stellen sollte, sind zum Beispiel: Ist mein Hund überhaupt bereit für einen Urlaub? Ist er gut genug erzogen und ausreichend stressresistent? Wie sind die Temperaturen vor Ort? Neben solchen Fragen gibt es aber auch Vorschriften zu beachten.

Diese Dinge müssen vorhanden sein

Folgende Dinge müssen müssen für Reisen innerhalb der EU generell immer vorhanden sein und mitgeführt werden:

• Ein EU-Heimtierausweis

• Ein Mikrochip zur eindeutigen Identifizierung des Hundes

• Eine gültige Tollwutimpfung (Bei der Impfung muss der Welpe mindestens drei Monate alt sein. Die Erstimpfung muss zudem mindestens 21 Tage zurückliegen.)

Zum EU-Heimtierausweis erklärt das Amt für öffentliche Ordnung in Stuttgart: „Wenn Sie mit Ihrem Hund oder Ihrer Katze innerhalb der Europäischen Union verreisen wollen, benötigen Sie einen EU-Heimtierausweis mit gültiger Tollwutschutzimpfung. Diesen stellen in Baden-Württemberg alle praktizierenden Tierärzte aus. Die Tiere müssen mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein. Ausgenommen sind Tiere, die vor dem 03. Juli 2011 deutlich lesbar tätowiert wurden.“

Weitere Vorbereitungen

Zudem gelten in den Urlaubsländern oft unterschiedliche Regeln für die Mitnahme des Haustieres, über die Sie sich vorab informieren sollten. Dazu gehören unter anderem:

– Die Regeln an Stränden je nach Saison

– Die Regeln in Restaurants

– Bestehende Maulkorbpflichten

Die Top-Reiseziele der Deutschen sind laut Tourismusanalyse von 2023 Spanien, Italien, Skandinavien, Türkei, Griechenland, Österreich und Kroatien. Gerade in Südeuropa treten vermehrt Infektionskrankheiten bei Hunden auf, die durch Sandfliegen und Zecken übertragen werden. Daher sollten Sie sich rechtzeitig von ihrem Tierarzt zu den nötigen Vorkehrungen beraten lassen. Auch eine Wurmkur wird meist empfohlen.

Check- und Packliste

Kommt der Hund mit in den Urlaub, gehören auch einige Dinge für ihn mit ins Gepäck, wie zum Beispiel:

– Kontaktdaten von Tierarztpraxen vor Ort

– Reiseapotheke: Zeckenschutz, Insektenschutz, vor und nach der Reise ins Ausland: Breitbandanthelminthikum (Wurmkur), Pfotenschutz, Verbandszeug, Wundspray und -salbe, Insektenspray und Zeckenzange

– Dokumente (Heimtierausweis, Impfpass, Versicherungen)

– Geschirr und (Schlepp-) Leine

– Leuchthalsband

– Hundetransportboxen

– Futter / Leckerli (Futterumstellung vermeiden)

– Reisenäpfe

– Kotbeutel

– Maulkorb

– Fusselrolle

– Decke/Hundebett

– Spielzeug

– GPS-Tracker

– Schwimmweste

Was tun, wenn der Hund nicht mit in den Urlaub kann?

Es kann viele Gründe geben, warum der Hund am Ende doch nicht mit in den geplanten Urlaub kann. Dann muss eine andere Lösung her, die für den Hund aber auch annehmbar sein muss.

Das Tierheim Stuttgart nimmt beispielsweise keine Hunde vorübergehend auf. Neben der hohen Anzahl an Tieren in den Tierheimen kommt ein weiterer Grund dafür hinzu: „In den Tierheimen gibt es ja auch einen Infektionsdruck. Wir bekommen Tiere von überall“, so Petra Veiel, Pressesprecherin des Tierheim Stuttgart. Zumal stelle sich die Frage, wie toll es ein Familienhund findet, in einem Zwinger zu leben.

„Man sollte sich schon vor der Tieranschaffung einen Plan B für Urlaub oder andere Vakanzen machen“, erklärt Veiel. Häufig wird dem Tierheim dennoch die Frage gestellt, was man mit dem Hund machen solle, wenn der Urlaub bereits gebucht ist. „Das ist schwierig, da wir in Baden-Württemberg nicht viele Tierpensionen haben und diese Stellen oft lange im Voraus schon reserviert sind“, berichtet Veiel. „Letztendlich muss man im privaten Umfeld schauen, ob man jemanden hat, dem man sein Tier anvertrauen kann. Nicht zu empfehlen ist irgendjemanden im Internet zu suchen. Das ist auch versicherungstechnisch schwierig.“ Die einfachste und für den Hund schönste Lösung laut Veiel: Ein Wanderurlaub in Deutschland, bei dem man den Vierbeiner ganz einfach mitnehmen kann.