Der Angelbach kurz nach dem Unwetter – die Wassermassen waren damals schon zurückgegangen. Foto: Gern

Die Gemeinde Bisingen legt meteorologische Daten zum Unwetter vom 2. Mai vor. Sie zeigen: Das Hochwasser war offenbar ein absolutes Ausnahmeereignis. Wir haben einen DWD-Experten zu dieser Einschätzung befragt.

Die Gemeinde Bisingen (Zollernalbkreis) stuft das Unwetter in Bisingen vom 2. Mai als ein 1000- bis 5000-jähriges Niederschlagsereignis ein.

Dabei beruft sie sich auf Radardaten und eine erste meteorologische Auswertung. Demnach könnten 60 bis 70 Liter Regen pro Quadratmeter in einer Stunde gefallen sein.

Blickt man auf die Wiederkehrwahrscheinlichkeit von Naturereignissen, zeigen Rasterdaten des Deutschen Wetterdiensts, das sogenannte Kostra-DWD-2020-Schema, dass das Niederschlagsereignis mit 60 Minuten Dauer und einer Niederschlagssumme zwischen 60 und 70 mm „bei einer Jährlichkeit zwischen 1000 und 5000 zu liegen kommt“, wie die Gemeinde mitteilt.

DWD-Experte: keine genauen Niederschlagswerte verfügbar

Andreas Pfaffenzeller vom Deutschen Wetterdienst (DWD) bleibt in seiner Bewertung des Hochwassers vorsichtiger: Bei Radarauswertungen sind die Niederschlagsmengen Pfaffenzeller zufolge nicht eins zu eins übertragbar.

In Bisingen sei zudem keine DWD-Wetterstation verfügbar und damit auch kein Messtopf, über den sich genaue Niederschlagswerte angeben lassen.

Dass es sich um ein Ereignis handelt, dass nur alle 1000 bis 5000 Jahre auftritt, kann der Experte derzeit weder ausschließen noch bestätigen.

Darüber hinaus: Eine Niederschlagsmenge von 60 Millimetern, also von 60 Litern pro Quadratmeter und Stunde, wird Pfaffenzeller zufolge in Baden-Württemberg mehr als ein Mal pro Jahr gemessen.

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